Ein literarischer Streifzug mit Lynn Austin
Zwischen Pflichtgefühl und Freiheit: Ein literarischer Streifzug mit Lynn Austin
Es gibt Bücher, die nimmt man zur Hand und findet sich kurze Zeit später tief eingetaucht in einer anderen Welt wieder. „Die Wege, die wir wählen“ von Lynn Austin ist genau so ein Roman. Ein Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Über Lebensentscheidungen. Über generationsübergreifende Prägungen. Über die Frage, wie viel Raum wir unserer eigenen Berufung geben.
Die Geschichte spielt in der wohlhabenden Gesellschaft New Yorks am Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod ihres Vaters steht die junge Adelaide unter Druck. Um das Familienanwesen zu erhalten, soll sie möglichst bald einen vermögenden Ehemann finden. Während ihre Mutter alles daransetzt, diesen Plan umzusetzen, versucht ihre Großmutter, Adelaide dazu zu ermutigen, über die gewohnten gesellschaftlichen Grenzen hinauszublicken. Sie nimmt ihre Enkelin mit in die verschiedenen Einrichtungen einer wohltätigen Stiftung, die sie selbst gegründet hat. In der Hoffnung, dass Adelaide erkennt, dass es im Leben um mehr geht als um Bälle, Reichtum, Einladungen.
Adelaide steht zwischen Pflichtgefühl und neuen Perspektiven. Welchen Weg wird sie wählen?
„Das Buch ist aus der Perspektive von Frauen aus drei Generationen geschrieben. So richtet es sich an junge Frauen, die zwischen Erwartungsdruck und Lebensträumen ihren Weg finden müssen. Aber auch an Frauen in der Lebensmitte, die auf Grund veränderter Lebensumstände die Möglichkeit haben, noch einmal etwas völlig Neues zu beginnen. Und schließlich auch an die ältere Generation, die Gott immer noch gebrauchen will und die die Chance hat, den Enkeln ein gutes Vermächtnis zu hinterlassen.“
Was dieses Buch besonders macht, ist nicht nur die fein gezeichnete Charakterentwicklung. Lynn Austin gelingt es, historische Authentizität mit zeitlosen Fragen zu verbinden. Gesellschaftliche Zwänge, familiäre Erwartungen, persönliche Sehnsüchte – all das greift sie auf, ohne ins Klischee abzurutschen.
„Die Wege, die wir wählen“ ist ein Buch für Leserinnen, die Geschichten lieben, die berühren, inspirieren, herausfordern. Für alle, die selbst schon einmal gespürt haben, wie es ist, zwischen äußeren Erwartungen und innerer Sehnsucht zu stehen. Ein richtiger Schmöker, voller Tiefe und Hoffnung.
💬 „Von Anfang an ist man mitten drin in der Geschichte, erlebt, wie sich die Vergangenheit aufrollt, wie Charaktere sich entwickeln, wie sich neue Möglichkeiten auftun. Je näher das Ende des Buches kommt, desto weniger ist man bereit, an den Abschied von den Protagonisten zu denken.“
Echt ein tolles Buch 😊
Liebe Grüße
Silke